Herrschaftskirche Kleinmurham

Logo Herrschaftskirche Kleinmurham
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Der Bau der Herrschaftskirche in Kleinmurham dürfte in zwei Bauperioden unterteilt gewesen sein. Die früheste Baudatierung stammt aus dem Jahr 1465, jedoch geht immer wieder aus Urkunden und dergleichen aus dem 12. Jahrhundert bereits das Bestehen einer Kirche hervor.

Kunstgeschichtlich ist das Langhaus, der Bau als solcher, vor allem wegen seines fast quadratischen Grundrisses (4m x 5m) und der flachen Holzdecke von großer Bedeutung. Einige Forscher sehen darin ein großes Nachwirken der früheren Holzbauweise in unserem Gebiet. Die erste Kirche, sagen sie, müssen wir uns in ihrem ursprünglichen Rohstoff als einen Holzbau vorstellen. Der Umgang mit Holz als Baustoff fordert vor allem die Schaffung von Räumen mit quadratischer oder annähernd quadratischer Bodenfläche. Bei der vorauszusetzenden Technik mit liegenden Baumwalzen (Blockbau) wird man der bequemeren Arbeit wegen Stämme gleicher Dicke verwendet haben, die bei gleicher Holzart auch in gleicher Länge am besten anwendbar waren. Auch die flache Abdeckung ist ein Zeugnis für die gotische Holzbauweise im Innviertel. So ist die heutige Kirche in Kleinmurham eine urtümlich-einfache "Versteinerung" einer dörflichen Holzkirche, wie wir sie uns für die Zeit vor der gotischen Blüte im Innviertel denken müssen.

Das Presbyterium (Altarraum), das 1465 vollendet wurde, ist von hervorragender Schönheit. Die aufgefundene Jahreszahl 1465 steht über zwei Wappen mit zwei verschiedenen Steinmetzzeichen. Das Presbyterium wurde im spätgotischen Stil erbaut. Das Gewölbe zeigt gut erhaltene Netzrippen. Diese bestehen, wie das gotische Maßwerk der Fenster, aus Tuffstein.

Ein Schmuckstück der Kirche ist auch die Kirchentür mit gotischem Türklopfer und Eisenbeschlägen mit geschmiedeten Lilien.

Patrozinien, Glocken und Friedhof

Es ist anzunehmen, daß die Kirche ursprünglich dem Hl. Valentin als passauischen Diözesanheiligen geweiht wurde. Im Zuge der gotischen Kreuzesmystik kam dann später als Zweites das Patrozinium vom Hl. Kreuz dazu. Dies wohl im Zuge der Neuerbauung des Presbyteriums und eines zugehörigen gotischen Flügelaltares. Ab ca. 1600 bestand daher ein Doppelpatrozinium. Heute ist die Kirche dem hl. Kreuz geweiht.

Bis zum 2. Weltkrieg befanden sich zwei alte Glocken im Kirchenturm. Sie wurden im Krieg abgeliefert, die kleinere Glocke kam zersprungen zurück. Sie wurden für die neuen Glocken der Pfarrkirche eingegossen.

Bereits im 19. Jahrhundert und neuerdings im Jahre 1960 bei einem Garagenbau, wurden Menschengebeine um die Kirche herum gefunden, welche auf einen Friedhof schließen lassen. Eine größere Anzahl von Toten wurde hier auf alle Fälle nach dem 30jährigen Krieg begraben, als durch den Schweden- und Franzoseneinfall die Umgebung von Hungersnot, Pest und Ruhr heimgesucht wurde.

Weitere Informationen
Gemeindeamt Weilbach
Weilbach 34
4984 Weilbach
Tel: +43 7757 6355

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